Dramaturgien in Glas
Die inzwischen höchst erfolgreiche Galerie Glaswerk in der Kantstraße müht sich schon seit ein paar Jahren Stilbewußtsein in Sachen Glaskunst auch bei uns zu kultivieren. Unermüdlich stellen sie die Arbeiten internationaler Künstler vor, zur Zeit ein faszinierendes Gespann:
den Deutschen Detlef Tanz und den Franzosen Eric Laurent.
Eine formale Ausbildung nat Eric Laurent nie genossen und ist doch einer der technisch vollendetsten und zugleich phantasiereichsten seiner Zunft. Sein Spektrum des Decors reicht von tizianhaften Braun-Gelb-Rot-Tönen, die durch die ungemein feine Verästelung wie räumlich gestaffellte, dichte Landschaften erscheinen.
Der bühnenhafte Keller der Galerie kommt dem Werk und höchstwahrscheinlich der Persönlichkeit von Detlef Tanz entgegen. Seine Glasskulpturen spiegeln den vielschichtigen Lebenskampf mit großem inszenatorischem Geschick. Er ringt buchstäblich mit dem Material, dass er bis gerade zur Formbarkeit erhitzt, um es mit den Händen in die Formen zu zwingen, die ihm dramaturgisch vorschweben. Daß das Material dabei seinen eigenen Willen hat, respektiert er. Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. Januar.