Vor der Lampe arbeiten.
Schon ca. im 1. Jahrhundert vor Christus wurde die Technik des Glasblasens “vor der Lampe” entwickelt. Der Name „Lampe“ kommt von der ursprünglichen Fertigungstechnik vor einer Öllampe, die für eine heiße Flamme durch einen Blasebalg mit Luft versorgt wurde.
Da natürlich statt der Öllampe mittlerweile ein Gasbrenner verwendet wird, der durch Sauerstoffzuführung wesentlich höhere Temperaturen von bis zu ca. 1200 Grad Celsius erreicht, ist von der ursprünglichen Öllampe nur noch der Name „Lampe“ in unserem Wortgebrauch. Der Künstler kann heute präziser arbeiten und seine Erfahrungswerte einsetzen, weil höhere Maximaltemperaturen und feinere Einstellmöglichkeit der Temperatur an modernen Brennern eine Selbstverständlichkeit sind.
Glasrohre und Stangen dienen als Material beim Glasblasen. Diese werden bei den hohen Temperaturen geformt und miteinander verschmolzen. Bei der Schmuckproduktion kommen -anders wie bei der Hohlglas Produktion (z.B. Weihnachtskugeln)- keine Rohre, sondern unterschiedlich farbige Glasstäbe zur Anwendung, entweder aus durchsichtigem (transparentem) oder undurchsichtigem (opaken) Glas.
Der Glasgestalter hat beim Arbeiten vor der Glasbläserlampe unterschiedliche Möglichkeiten und kann mit vielen Materialien (z.B. Edelmetallen oder Metallsalzen) das Glas zu anspruchsvollen Glasschmuck Unikaten fertigen. Die Schönheit der einzelnen Unikate hängt dabei maßgebend von dem Erfahrungsschatz und dem handwerklichen Geschick des Künstlers ab.
Bei der Produktion von “Galerie Glaswerk” Produkten , welche vor der Glasbläserlampe gefertigt werden, wird meist Echtsilber mit in das Glas eingearbeitet. Die Kombination von Silber und Glas weist dann bei unterschiedlichem Lichteinfall viele verschiede sehr schöne Strukturen auf.
Alle Schmuckstücke, die vor der Glasbläserlampe geformt wurden, werden anschließend in einem Temperofen sehr langsam abgekühlt um ihre Stabilität zu erreichen. Ein ordentlich temperiertes Glas hat keine inneren Spannungen mehr und zerbricht daher nicht sofort, wenn es mal aus der Hand fällt. Da es sich bei den Schmuckstücken um massives Glas handelt, sind diese von sich aus schon sehr viel stabiler als ein hohles Glasobjekt (wie z.B. ein Sektglas) jemals sein kann.